WachtbergDirekt


SIEHT WACHTBERG SCHWARZ?

(e.r.) - Die CDU ging in Wachtberg als beeindruckender Wahlsieger hervor, gewann alle Direktmandate in den Wahlkreisen. Sämtlichen politischen Mitbewerbern der CDU blieb zum Einzug in den Gemeinderat nur der Weg über die Reservelisten.

Bei der separaten Bürgermeisterwahl landete die amtierende Bürgermeisterin Renate Offergeld auf Platz 2 und konnte  nicht von ihrem Amtsbonus profitieren. Sie lag rund 15 Prozentpunkte hinter dem CDU-Bürgermeisterkandidaten zurück. Zahlenmäßig scheint dies auf den ersten Blick uneinholbar zu sein.

Aber: In der Stichwahl werden die Karten komplett neu gemischt. Der dritte (grüne) Bewerber im ersten Wahlgang schied nach dem Stichwahlsystem aus. 2014 hatte es in Wachtberg ebenfalls eine Stichwahl gegeben. Damals lag Offergeld als Zweitplatzierte 7,5 Prozentpunkte hinter dem CDU-Kandidaten. In der Stichwahl gelang ihr ein Zuwachs von 21,5 Prozent, sie überholte ihren Mitbewerber und landete im Endergebnis auf 56,06%.

Es wird also sehr darauf ankommen, für wen sich die anderen politischen Gruppierungen und ihre Anhänger bei der  Stichwahl entscheiden. Diese Entscheidung sollten GRÜNE, UWG, FDP und besonders die gestärkte Wählervereinigung UNSER WACHTBERG danach treffen, mit wem sie ihre eigenen politischen Ziele leichter umsetzen können. Lediglich die UWG entschied sich bei der Stichwahl empfehlend für  den  Kandidaten der CDU. Nach dem desaströsen Ratswahlergebnis der UWG bleibt dieser Gruppierung wohl nur noch eine Zukunft als „Wurmfortsatz“ der Christdemokraten. Klassische Koalitionen machen immer weniger Sinn, es muss zu Sach- und Themenkoalitionen kommen.

Wer als BürgermeisterIn diese Themen mit dem Ziel einer mehrheitlichen Umsetzung zu moderieren weiß, ist die entscheidende Frage. Die bisherige Amtsinhaberin, der man zu Beginn ihrer Amtszeit häufig mangelnde Verwaltungserfahrung vorwarf, hat ihre Fähigkeiten als Moderatorin und die dazu notwendige menschliche Art längst bewiesen. Bedeutet: Sie kann es!

Ihr Mitbewerber um das Bürgermeisteramt rühmt sich gerne als Verwaltungsprofi und Fachmann der Verwaltung im Finanzbereich. Als Leiter der Inkasso- und Vollstreckungsstelle für Ordnungswidrigkeiten und Bußgelder (‚Knöllchenabteilung‘) in der Bonner Stadtverwaltung (übrigens auch für Wachtberg zuständig!) kann er dies natürlich behaupten. Ob Anspruch und Wirklichkeit als ‚Finanzfachmann‘ hier nicht ein wenig auseinander klaffen, sollten die WählerInnen entscheiden. Irgendwie ist da jeder Vereinskassierer ein ‚Finanzfachmann‘.

Am Sonntagabend wissen wir, ob die nächsten fünf Jahre ausschließlich schwarze politische Wolken über Wachtberg hängen oder ob es auch zu Aufhellungen kommt.

„Stimmen sie für den Verwaltungsprofi“

(Zitat aus Schmidt-Postkarte an WählerInnen)

„Das Erreichte nicht verspielen“

 (Zitat aus Offergeld-Postkarte an WählerInnen)