WachtbergDirekt


Kommentar zu Schottergärten

Keinen „Schotter“ für den Gärtner?

Am Geld (landläufig auch ‚Schotter‘ genannt) für fachgerechte Gartenpflege fehlt es den meisten Wachtberger Bürgern eigentlich nicht. Nicht von ungefähr wohnen hier Menschen mit dem höchsten Durchschnittseinkommen im Rhein-Sieg-Kreis. Aber es wird gerne gespart und viele Hausbesitzer kippen sich lieber echten Schotter zur Gestaltung des Vorgartens vor ihre Hütte. Das ist in Wachtberg in den letzten Jahren leider zur Gewohnheit geworden und deshalb sollte sich die Gemeindeverwaltung mal überlegen, ob sie nicht Führungen zu den so genannten „Gärten des Grauens“ demnächst anbietet. Als engagierter Wachtberger Bürger würde ich mich unter Verzicht auf jedes Privileg für eine solche Führung komplett gratis zur Verfügung stellen. Einzige Bedingung: Satirische Kommentierung muss inbegriffen sein.

Damit wären wir bei der Wachtberger Kommunalpolitik. Die agiert auch bei diesem Thema nach dem Motto: Hauptsache, wir haben mal drüber geredet, entschieden wird aber nichts, was das Thema zügig voran bringt. Alle wollen die Umwelt retten, aber bitte nicht im eigenen Vorgarten. Ich wüsste gerne, wie viele Gemeinderäte selber einen Schotter-Friedhof vor der Haustüre haben.

Aber worum geht es wirklich:

# Sind Schottergärten im Kontext des alles beherrschenden Themas „Klimaschutz“überhaupt noch ökologisch zu vertreten oder sofort zu verbieten und zurück zu bauen?

# Wann finden außer Geschwätzigkeiten von Wachtberger KommunalpolitikerInnen in Ausschuss- und Gemeinderats-sitzungen, Presseerklärungen der Gemeinde,  Arbeitskreisen und öffentlicher Thematisierung auf ‚Klimatagen‘ und ähnlichem „Showbusiness“ endlich mal konkrete Umsetzungen bzw. Ordnungsverfügungen statt?

# Ist es die Angst vor dem Verlust potenzieller Wählerschaft, die Politik und Verwaltung lediglich zu feuilletonistischem Palaver bei diesem Thema antreibt?

# Oder verstecken sich Politik und Verwaltung – mal wieder – bei diesem Thema ebenfalls wieder gerne hinter eingeschränkter Nichtzuständigkeit und verweisen auf höhere Entscheidungs-Ebenen?

Mein Fazit:

Es wird sich auch in der nächsten Zeit nichts in Richtung klimatischer Wendung beim Rückbau und Verhinderung beim Neubau der „Gärten des Grauens“ ergeben. Aber wahrscheinlich gibt es 2024 wieder einen ‚Wachtberger Klimatag‘: Natürlich wegen des großen Besucherandrangs in 2023 und der darauf erfolgten Fortschritte zum Thema.

Tja, weiter so: Stillstand ist immerhin kein Rückschritt. Oder doch?

06.05.2023